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Wasserturm Burg e.V.


Ein Ort für Gemeinschaft, Engagement und Ideen



Das Gelände rund um den alten Wasserturm in Burg stand lange Zeit leer – ein technisches Denkmal, das nach seiner Stilllegung zunehmend in Vergessenheit geriet. Nachdem der Heimatverein bis zum Jahr 2000 die Pflege übernommen hatte, suchte der Wasserverband Burg erneut nach engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die sich dem Gelände annehmen und das Potenzial dahinter erkennen würden. Der Verband fand schließlich eine Gruppe von Menschen, die sich in der Facebook-Seite „Burger Ansichten“ über die Geschichte der Stadt austauschten. Aus diesem digitalen Treffpunkt entwickelte sich eine engagierte Projektgruppe mit konkreten Ideen und viel Tatkraft.


Ansicht auf den Wasserturm. Foto: Redaktion
Ansicht auf den Wasserturm. Foto: Redaktion

Noch vor der offiziellen Vereinsgründung überließ der Wasserverband dieser losen Gruppe die Pflege des Geländes. Ein Vertrauensbeweis, der bis heute Früchte trägt. Um langfristig Fördermittel beantragen und größere Vorhaben umsetzen zu können, gründete sich 2017 der Verein Wasserturm Burg e.V., zunächst mit zwölf Mitgliedern. Unterstützt wurde das Projekt jedoch von Anfang an von vielen weiteren ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die sich dem Gelände und der Gemeinschaft verbunden fühlen – auch ohne formell dem Verein beizutreten. Mittlerweile zählt der Verein 41 Mitglieder, Tendenz steigend.


Wir trafen die Vorstandsmitglieder auf dem Gelände, wo wir gemeinsam mit den beiden Vorsitzenden Kerstin Auerbach und Stefan Kiel, sowie Antje Stavenhagen als Schriftführerin, auf der neuen Terrasse ins Gespräch kamen.


Der Vorstand des Wasserturm Burg e.V. in der neuen Grillecke. Foto: Redaktion
Der Vorstand des Wasserturm Burg e.V. in der neuen Grillecke. Foto: Redaktion

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist die Vielseitigkeit des Vereins: Jeder kann das machen, was ihm oder ihr am meisten Freude bereitet – sei es Gärtnern, Handwerken, Veranstaltungen organisieren oder kulturelle Projekte planen. Der Vorstand macht ein klares Angebot: “Egal mit welcher Idee jemand kommt, der Verein und das Gelände bieten viele Möglichkeiten, sie umzusetzen“, heißt es aus der Runde.


Ein frühes Leuchtturmprojekt war die Idee eines Weihnachtsmarktes auf dem Gelände, die bereits in der Facebook-Gruppe entstanden war. 2018 wurde der erste Weihnachtsmarkt realisiert – mit großem ehrenamtlichem Einsatz: Strom und Wasser wurden verlegt, eine provisorische Bühne aufgebaut und Buden organisiert. Gerechnet hatte man mit 200 Gästen – gekommen sind weit mehr.


Ein Weihnachtsbaum vor dem Wasserturm. Foto: Wasserturm Burg e.V.
Ein Weihnachtsbaum vor dem Wasserturm. Foto: Wasserturm Burg e.V.

„Um 14 Uhr kamen die ersten Gäste, um 15 Uhr war das erste Mal der Strom weg, weil wir gemerkt haben, dass wir damit nicht mehr als zwei Glühweinkocher betreiben können“, erinnert sich Kerstin Auerbach schmunzelnd. „Eigentlich haben wir den ersten Weihnachtsmarkt damit verbracht, die Menschen zu beruhigen, weil der Glühwein kalt oder alle war – sonntags um 16 Uhr waren wir bereits ausverkauft.“ Trotz der Improvisation: Die Besucherinnen und Besucher waren begeistert, der Weihnachtsmarkt wurde ein voller Erfolg und ein fester Bestandteil des Vereinslebens.


Im zweiten Jahr kamen bereits 800 Gäste, im darauffolgenden sogar 3.000 bis 4.000. Bald war klar: Das kann niemand allein stemmen. Der Wasserturm Burg e.V. bekam Unterstützung von weiteren Burger Vereinen – dem Heimatverein, dem Imkerverein, der Freiwilligen Feuerwehr, dem LAGA-Verein, den Fördervereinen der Schulen und der Stadt Burg. Unter dem Motto „Vereint.te Weihnacht“ wurde das Gelände am Weinberg zusätzlich eingebunden.

Heute findet der Weihnachtsmarkt alle zwei Jahre am dritten Adventswochenende statt – aus gutem Grund: „Der Aufwand ist einfach riesig. Außerdem haben wir so auch die Möglichkeit, selbst mal gemeinsam auf Weihnachtsmärkte zu gehen und uns Inspiration zu holen.“ So organisiert der Verein gemeinsame Ausflüge, z. B. mit dem Bus nach Wittenberg oder Möllensdorf.


Ein besonderer Auftakt zum Markt ist der Kinderweihnachtsmarkt am Freitag davor: Ein liebevoll gestalteter Tag für alle vierten Klassen der Stadt, begleitet von Pflegeschülerinnen und Pflegeschülern der BBS Conrad Tack. Auch die Händlerinnen und Händler beteiligen sich aktiv an diesem Tag. So wird das Wochenende mit Stockbrot, Karussell und Feuerschalen und lautem Kinderlachen, das den Platz erfüllt, eingeleitet. Ein besonderes Highlight im Rahmen des Weihnachtsmarktwochenendes ist Frau Holle, die ihre Kissen aus den Fenstern des Burger Wasserturms ausschüttelt, bis es schneit.


Bei verschiedenen Veranstaltungen können Menschen jeden Alters den Wasserturm und das umliegende Gelände erleben. Foto: Wasserturm Burg e.V.
Bei verschiedenen Veranstaltungen können Menschen jeden Alters den Wasserturm und das umliegende Gelände erleben. Foto: Wasserturm Burg e.V.

Doch der Verein macht noch viel mehr. Regelmäßig werden Veranstaltungen zu Thementagen wie dem Weltwassertag, dem Tag der Kinderrechte oder dem Weltbienentag organisiert. Zum Tag der Kinderrechte wurde der Wasserturm abends in blau angestrahlt – als Zeichen für die Rechte von Kindern. Für den Weltwassertag wurden auch Schulprojekte angedacht, doch leider war das Interesse bislang begrenzt. „Diese Thementage liegen unter der Woche, und für viele Schulen sind Ortswechsel einfach nicht machbar“, so eine Einschätzung. „Vielleicht müssen wir da einfach noch gezielter werben“, ergänzt Stefan Kiel.


Auch bei der städtischen Museumsnacht öffnet der Turm regelmäßig seine Türen. Besucherinnen und Besucher können das Gebäude besichtigen und Ausstellungen besuchen, z. B. eine Fotogalerie im Obergeschoss. Außerdem stellt der Verein das Gelände anderen Organisationen zur Verfügung – für eigene Veranstaltungen, Feste oder Projekte.

Die Vereinsstruktur ist offen und herzlich. Offizielle und inoffizielle Mitglieder engagieren sich gleichberechtigt, regelmäßig gibt es z. B. Spieleabende zum Austausch. Neue Mitglieder – auch über die Stadtgrenzen hinaus – sind jederzeit willkommen. In den letzten Jahren kamen viele neue Familien und junge Menschen dazu. Viele helfen punktuell, etwa bei Arbeitseinsätzen oder der Vorbereitung von Festen.


Das spannende Innenleben des Wasserturms kann regelmäßig besichtigt werden. Foto: Wasserturm Burg e.V.
Das spannende Innenleben des Wasserturms kann regelmäßig besichtigt werden. Foto: Wasserturm Burg e.V.

Auch die Infrastruktur wird stetig weiterentwickelt: Eine neue Terrasse wurde angelegt, ein großzügiger Grillplatz lädt zum gemeinsamen Sitzen am Feuer ein. Zahlreiche Veranstaltungen wurden ins Leben gerufen – vom Stummfilmtheater mit dem Weitblick e. V. über das gemütliche Turmglühen bis zum Eiertrudeln an Ostern.


Die neue Terrasse. Ein Gemeinschaftsprojekt von Mitgliedern und Freiwilligen. Foto: Redaktion
Die neue Terrasse. Ein Gemeinschaftsprojekt von Mitgliedern und Freiwilligen. Foto: Redaktion

Besonders beliebt ist auch das Nikolauswecken gemeinsam mit den Kindergartenkindern des Kindergartens Spatzenwinkels: Familien ziehen mit Laternen zum Turm, um lautstark den Nikolaus zu rufen – ein Höhepunkt für die Kleinen.


Der Nikolaus besucht den Wasserturm. Foto: Wasserturm Burg e.V.
Der Nikolaus besucht den Wasserturm. Foto: Wasserturm Burg e.V.

Natürlich bringt das Engagement auch Herausforderungen mit sich. Die Umsetzung von Sicherheitskonzepten oder die steigenden Anforderungen an Veranstaltungen fordern das Team immer wieder neu heraus. Aktuell arbeitet der Vorstand intensiv an einem neuen Sicherheitskonzept, das sich auch auf künftige Planungen auswirkt. Doch mit Kreativität, Zusammenhalt und ehrenamtlichem Einsatz meistert der Verein auch diese Aufgaben.

Die Finanzierung gelingt über Fördermittel, Spendenaufrufe und treue Sponsoren. Der Wasserturm Burg e.V. ist längst mehr als ein Verein – er ist ein Symbol für bürgerschaftliches Engagement, für das, was möglich ist, wenn Menschen Verantwortung übernehmen, Vertrauen erfahren und gemeinsam etwas aufbauen.


Das Außengelände im den Wasserturm. Foto: Redaktion


Rundflug um den Wasserturm. Video: Redaktion

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