Förderverein Landesgartenschau Burg e.V.

Wie die Flora nach Burg kam

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Wer durch die Deichstraße in Burg läuft, kann sie kaum übersehen: Die weiße Flora-Skulptur im Knotengarten. Schön, ruhig, sicher – sie hat ihren Platz gefunden, doch bis dahin war es ein langer Weg. Die weiße Skulptur der Flora hat in Burg schon vieles gesehen – und noch mehr überstanden.

Flora kam mit den sowjetischen Truppen nach dem Zweiten Weltkrieg nach Burg und zog seitdem von einem Standort zum nächsten. Viele kennen sie noch vom Brunnen im Goethepark, bevor sie in den 1970er Jahren dem „Gummibahnhof“ weichen musste und von nun an auf der kleinen Insel im Teich am Flickschupark stand. Dort wurde sie in einem harten Winter schwer beschädigt – die Arme abgebrochen, der Kopf landete im Eis. Ihre Überreste wurden später aus dem Wasser geborgen und eingelagert.

Die Flora im Knotengarten in der Deichstraße.

Bei der Neuplanung des Bahnhofsplatzes 1997 erinnerte man sich an die Flora und dank eines Magdeburger Steinmetz erstrahlte sie in neuer Schönheit. Nach der Restauration kehrte sie als Brunnenfigur vor dem Bahnhof zurück. Für die Landesgartenschau musste sie leider erneut weichen – und auch in ihrer Zeit als Brunnenfigur bekam Flora wieder Kratzer ab.

Zum Glück sprang der LAGA-Förderverein ein: Spenden wurden gesammelt, eine Restaurierung organisiert und schließlich ein neuer Platz im Knotengarten gefunden – geschützt, sichtbar und mit viel Liebe gepflegt. Seitdem ist sie bei Gartenfesten und beim Kräutertag ein beliebtes Fotomotiv und einmal im Jahr wird sie beim gleichnamigen Florafest geehrt.

Der LAGA-Förderverein wurde bereits 2011 gegründet, um die Planung und Durchführung der Landesgartenschau (LAGA) in Burg zu unterstützen. Was damals mit dem Vorsitzenden Udo Voigt begann, wird seit 2016 von Wolfgang Meyer weitergeführt – mit Herzblut und viel Engagement. Während der LAGA fungierten die Vereinsmitglieder als Stadtführer und Führerinnen und richteten die Gärten an der Ihle her. Der Knotengarten, sowie die beiden angrenzenden Grünflächen in der Deichstraße werden bis heute von den Mitgliedern gepflegt und umsorgt.  Knapp vierzehn Jahre nach der Gründung zählt der Verein rund siebzig Mitglieder, von denen zwanzig bis fünfundzwanzig aktiv bei Pflanzaktionen und der Organisation von Festen mit anpacken. Neben der Pflege der Gartenstücke und der Unterstützung von anderen Vereinen bei Veranstaltungen, wie zum „Tag des offenen Denkmals“, sammelt der LAGA Förderverein regelmäßig Spenden im Rahmen einer Baum- und Blumenampel- Spendenaktion.

Wir durften die Mitglieder des LAGA Vereins bei einer Kräuterpflanzaktion im Knotengarten begleiten. 

Privatpersonen, Vereine und Unternehmen haben in Burg die Möglichkeit, sich aktiv an der Begrünung der Stadt zu beteiligen. Die gespendeten Bäume werden vom Burger Bauhof an vorher festgelegten Standorten im Stadtgebiet gepflanzt. Jeder Baum erhält eine kleine Tafel, auf der der Name des Sponsors, ein Hinweis auf den LAGA-Verein sowie Platz für eine persönliche Widmung zu finden ist. Zusätzlich wurden zum Schutz der jungen Bäume spezielle Gitter angebracht, die in einer gemeinsamen Aktion mit der Lebenshilfe vorbereitet und farbenfroh gestrichen wurden. Der LAGA-Verein hat bereits 47 Bäume an Sponsor*innen übergeben. Erst vor kurzem konnten drei Bäume auf dem Gelände des Spielplatzes in der Deichstraße gepflanzt werden. Diese werden in den kommenden Jahren spielenden Kindern und ganzen Familien an sonnigen Tagen während des Spielplatzbesuches Schatten spenden.

Eine weitere Aktion ist die Aktion „Burg blüht auf“, bei der Geld gesammelt wird, um mehrere Straßen in der Burger Innenstadt mit farbenfrohen Blumenampeln zu verschönern. Insgesamt sind rund fünfundachtzig Stück geplant, die an verschiedenen Straßen in Burg aufgehängt werden sollen. Sie bringen Farbe und Leben in die Innenstadt – und bieten eine schöne Möglichkeit, sich sichtbar für eine lebenswerte Stadt zu engagieren.

Die farbenfrohen Ampeln können noch bis Ende Mai gesponsert werden. Dabei besteht die Möglichkeit eine ganze Blumenampel (35€) sowie eine halbe Blumenampel (17,50€) zu finanzieren. Für weitere Information kann der LAGA Verein direkt angefragt werden oder persönlich bei Blumen Voigt in der Schartauer Straße vorbeigeschaut werden.

Schatzmeisterin Conny Baumbach und Vereinsmitglied Bodo Berger präsentieren eine noch leere Blumenampel, die in den nächsten Wochen ein Platz in der Burger Innenstadt finden soll. Verschönert werden die Schartauer Straße, Breiter Weg, Brigitte-Reimann-Promenade, Kreuzgang, Unterm Hagen, der Kirchhof, sowie die Deichstraße.

An dieser Stelle ist dem Burger Bauhof für die Unterstützung der Baum- und Blumenampelaktionen zu danken. Neben den Baumpflanzungen, in Absprache mit der Stadt, übernimmt der Burger Bauhof während der warmen Sommermonate, in denen die Blumenampel an den Laternen hängen, das Gießen der Blumen.

Doch auch Sorgen machen sich breit. So äußert Wolfgang Meyer Bedenken bezüglich des Stadtratsbeschlusses zur Pflege der neugestalteten Parkanlagen im letzten Jahr:

„Durch den Stadtratsbeschluss wird die Pflege der Parkanlagen nicht mehr an dritte Firmen vergeben. Durch die zusätzliche Aufgabe wird der Bauhof zunehmend belastet. Wir hoffen, dass durch diese zusätzlichen Aufgaben die Unterstützung des Bauhofes bei den bisherigen Pflanz- und Blumenaktionen nicht leidet und schließlich ausbleibt.“

Der LAGA-Verein ist auf die Unterstützung durch den Bauhof angewiesen, sodass auch das Gelingen der Baum- und Blumenaktionen von der städtischen Unterstützung abhängig ist. Die zur LAGA neugestalteten Parkanlagen des Goetheparks, Flickschuparks, sowie des Weinbergs und der Gärten an der Ihle sind von der Stadt verpflichtend, auch für die Jahre nach der Landesgartenschau, in Stand zu halten. In den vergangenen Jahren haben die Parkanlagen sich zu beliebten Ausflugsorten entwickelt, in denen Groß und Klein gerne ihre freie Zeit verbringen.

Abschließend haben wir Wolfgang Meyer gefragt, was er sich in den kommenden Jahren für den Verein wünscht:

„Unterstützung von jungen Menschen. Nun weiß ich, dass Pflanz- und Spendenaktionen vielleicht nicht die liebste Freizeitbeschäftigung für junge Menschen sind, jedoch macht das Vereinsleben ja noch viel mehr aus. Wir brauchten zum Beispiel Unterstützung bei dem online Auftritt des Vereins über die Sozialen Medien und für das Betreiben der Vereinswebsite. Junge Menschen hätten dahingehend viel kreative Freiheit und wir wären dankbar für jede Unterstützung.“